top of page

LUST UND HEITERKEIT UND PRACHT ...




„Dort wo alles friedlich lacht

Lust und Heiterkeit und Pracht“

L'invitation au voyage von Charles Beaudelaire



Wie versprochen, hier ist die kleine Geschichte von neuen Gemälden. Heute eine Serie namens "Luxe, calme & Volupté"/"Lust und Heiterkeit & Pracht". Und wie so oft, sind Literatur und Poesie der Ursprung meiner Bilder.

Das Buch „Die schlafenden Wasser“ von Henri Bosco ist eine Freude für die Seele! Während ich in der Mittelschule war, hinterließ die Schönheit dieser Geschichte unbeschreibliche Eindrücke in mir. Während ich es las, tauchten in meiner Vorstellung die unterschiedlichsten Arten von Bildern und Gefühlen auf. Die Wörter wurden zu Farben und Formen und der kraftvolle Charme bestimmter Beschreibungen prägte sich für immer bei mir ein. Es sind diese Erinnerungen, die ich auf der Leinwand kreieren wollte. So, veranlassen die Formen und Farben Gedanken an diesen erholsamen Zauber, der uns umgibt, wenn wir in der Nähe von ruhigen Gewässern wandern.

Der Name dieser drei Werke trägt den Titel des Refrains eines Gedichts von Charles Baudelaire, einem romantischen Dichter, der mir am Herzen liegt: Denn wenn ich in der Nähe eines Gewässers spazieren gehe, dort wird alles friedlich gelacht, Lust und Heiterkeit und Pracht..."



Am Anfang Literatur ... ... dann Kreation.





Die Wasserflora wuchs dort in sinnenbetörender Üppigkeit und erschwerte das Landen. Wir ruderten langsam und vorsichtig über große blühende Wiesen.




Der Morgen begann zu dämmern. Der Himmel war grau und malvenfarben, und nur ganz hoch oben auf einem Wolkenfaden zeigte sich ein Hauch von Rosa. Noch höher wob der Wind weitere Wolkenfäden, die sich durch einen leichten Dunstschleier zogen; dort , in Richtung der Morgendämmerung stiegen langsam blassgoldene Schwaden aus dem Fluss.




Vereinzelt stießen lange graue Gräser oder kleine Weiden aus der Erde. Duftschwaden von feuchtem Schlamm lagen in der Luft. Direkt unter mir zu meinen Füßen bemerkte ich eine kleine Bucht, die einen feinen Sandstrand schützend umschloss. Liguster, riesige Weiden und grau-grüne Erlen wölbten sich über diesem heimlichen Ort. Im Halbschatten summte Tausende von Insekten.


Kurze Zitate, Henri Bosco "Die schlafenden Wasser", © Verlag Freies Geistesleben, 1998



Es ist immer schmerzhaft, sich von seinen Werken zu trennen, speziell von jenen, die einem besonders ans Herz gewachsen sind! Mit unbeschreiblicher Freude sah ich sie jedoch in ihr neues Zuhause umziehen, in eine wunderschöne Wiener Wohnung voller Musik und Kunst. Denn es konnte definitiv kein Zufall sein, dass sich der neue Besitzer und die Bilder kennengelernt hatten! Während einer Ausstellung im vergangenen September kreuzten sich die Wege von 3 Bildern und einem talentierten lyrischen Musiker ...


Hören Sie einfach zu ...




"L'invitation au voyage" von Charles Beaudelaire,

vertont von Henri Duparc und aufgeführt von Daniel Johannsen.


Mon enfant, ma sœur, Songe à la douceur D’aller là-bas vivre ensemble ! Aimer à loisir, Aimer et mourir Au pays qui te ressemble ! Les soleils mouillés De ces ciels brouillés Pour mon esprit ont les charmes Si mystérieux De tes traîtres yeux, Brillant à travers leurs larmes.


Là, tout n’est qu’ordre et beauté, Luxe, calme et volupté.


Vois sur ces canaux Dormir ces vaisseaux Dont l’humeur est vagabonde ; C’est pour assouvir Ton moindre désir Qu’ils viennent du bout du monde. – Les soleils couchants Revêtent les champs, Les canaux, la ville entière, D’hyacinthe et d’or ; Le monde s’endort Dans une chaude lumière.


Là, tout n’est qu’ordre et beauté, Luxe, calme et volupté.


Strophes I & III, Charles Baudelaire, Les Fleurs du mal (1857)



Ich sage Auf Wiedersehen, bis zu baldigen neuen visuellen Reisen.


Tags:

Par tags
bottom of page