DAS SELTSAME FEST - Serie 3/3
- Christin Breuil

- 1. Dez. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Okt.

Ein Buch, drei Bildserien –
und die Poesie eines verlorenen Ortes
Seit meiner Jugend begleitet mich „Le Grand Meaulnes“ von Alain Fournier – ein Roman voller Geheimnis, flüchtiger Lichtmomente und fragiles Verwunderung. Die festlich erleuchteten Säle, das Murmeln der Gäste zwischen Kerzenflammen, das Rascheln der alten Kostüme, die geheimen Winkel des verfallenen Landguts – all dies hat mein bildnerisches Vorstellungsvermögen geprägt.
Zwischen Erinnerung und Traum finden meine Bilder ihren Raum. So entstanden drei kleine Serien, die – jede auf ihre Weise – die Poesie dieses Universums weitertragen.
Dritte Serie: Das seltsame Fest
Nach „Die Seidenweste“ und „Geheimnisumwobene Orte“ entsteht nun „Das seltsame Fest“. Eine frühere Serie verband alle drei Themen auf glatter Leinwand. Diesmal wollte ich dem poetischen Universum von Alain Fournier eine neue Dimension verleihen – tastbarer, körperlicher, fast reliefartig – mit dem Schwerpunkt auf der materialbetonten Umsetzung.
In der Rue des Antiquaires in Pézénas fand ich vergilbte Buchseiten, feine Spitze, alte Kartographien und Notenblätter – Spuren einer anderen Zeit. Diese Materialien wurden zu Bestandteilen meiner Arbeit: die grobe Jute des bäuerlichen Mantels, das feine Gewebe der Seidenweste, die Spitze der Kostüme der Jahrhundertwende, und natürlich die Muschelschalen, die ich selbst am Mittelmeer fand. Dazwischen kleine Stücke Karton, die – je nach Blick – zu Treppen oder Zäunen werden, die in verlassene, von Mauern umgebene Gärten führen.
So entstanden zwei Serien:– eine malerische, die den Traum und die Erinnerung in Farbe übersetzt,– und eine zweite, in der sich Stoffe, Papiere und Fundstücke zu einem poetischen Relief verweben.
Mit ihnen wollte ich das „seltsame Fest“ wiederaufleben lassen – jenes geheimnisvolle, leuchtende Ereignis, das im Roman zwischen Wirklichkeit und Traum schwebt. Eine Hommage an das Flüchtige, das Schöne – und an die unstillbare Sehnsucht nach der versunkenen Idylle.
Eine Interpretation meiner Eindrücke auf glatter Leinwand …

… eine andere, in reliefreicher, fast skulpturaler Ausführung auf Papier.
Pézénas, die Ali-Baba-Höhle der Antiquitäten! Relief.
Die Serie „Das seltsame Fest“ umfasst vier kleine Werke auf Aquarellpapier im Format 12 × 12 cm, gerahmt in einem weißen Holzrahmen von 27 × 27 cm.
Jedes Bild kann einzeln erworben werden.
Die Abholung ist im Atelier möglich, auf Wunsch sende ich die Arbeiten auch gerne per Post (zzgl. Versandkosten).















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