DIE SEIDENWESTE - Serie 1/3
- Christin Breuil
- 1. Okt. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 3 Tagen

In drei Blogbeiträgen möchte ich Sie auf eine kleine Reise durch drei meiner Bildserien mitnehmen. Jede von ihnen erzählt ihre eigene Geschichte – von Erinnerungen, Orten und Empfindungen, die sich zwischen Wirklichkeit und Vorstellung entfalten.
Gemeinsam bilden sie ein Geflecht aus Farbe, Poesie und inneren Landschaften.
Drei Serien – drei Geschichten
Erste Serie: Die Seidenweste
Das Buch „Le Grand Meaulnes“ von Alain Fournier bleibt eine meiner unerschöpflichen Inspirationsquellen. Manchmal genügt ein einziger Satz, um eine Welle von Bildern und Empfindungen auszulösen, die sich schließlich auf meinen Leinwänden in Farbe und Form verwandeln.
„Anstelle des großen blauen Mantels sah ich, dass er eine seltsame Seidenweste trug, die unten eine enge Reihe kleiner Perlmuttknöpfe schloss.“
Auszug aus „Le Grand Meaulnes“ von Alain Fournier
Dieser kurze Satz begleitet mich seit über dreißig Jahren. Die poetische Kraft seiner Worte begeistert mich noch heute. Wie oft habe ich mir diese Seidenweste vorgestellt – aus Satin-Crêpe, vielleicht mit einem hellgelben Seidenfutter, zarter Spitze oder feiner Popeline. Und natürlich die kleine, enge Reihe schimmernder Perlmuttknöpfe!
Auf der Suche nach diesen Materialien war ich bei den Antiquitätenhändlern von Pézénas – eine echte Ali-Baba-Höhle! Dort entdeckte ich topografische Karten von der Suche nach dem verlorenen Landgut, vergilbte Partituren für Yvonnes Klavier, zarte Spitze und alte Drucke – stille Spuren einer versunkenen Zeit. Stoffe für den blauen Mantel, das feine Gewebe der Seidenweste, die Spitze der Kostüme der Jahrhundertwende und die kleinen Perlmuttknöpfe fanden hier ihren Platz. Die Muschelschalen für die Knöpfe sammelte ich direkt am Mittelmeer. Kleine Kartonstücke verwandelten sich, je nach Blick, in Zäune oder Treppen, die in verlassene, von Mauern umgebene Gärten führten.
Für diese Serie wählte ich jedes Material bewusst: raue Jute für den Mantel, zarte Spitze für die Weste und Muschelschalen vom Mittelmeer für die Knöpfe – ein Dialog zwischen Raffinesse und Ursprünglichkeit. In ihrer Verbindung entsteht jene stille Poesie, die ich auf meinen Leinwänden suche.
So entstand die Serie „Die Seidenweste“ – eine Hommage an Erinnerung, Textur und die zarte Kraft der Vorstellung.
Spitze Perlmutt
Welches Perlmuttstück sollte ich wählen? Wie ein zartes Rosenknospenblatt!
Pézénas diesen Sommer. Es ist heiß!
Die Serie „Die Seidenweste“ umfasst vier kleine Werke auf Aquarellpapier im Format 12 × 12 cm, gerahmt in einem weißen Holzrahmen von 27 × 27 cm. 2020.
Jedes Bild kann einzeln erworben werden.
Die Abholung ist im Atelier möglich, auf Wunsch sende ich die Arbeiten auch gerne per Post (zzgl. Versandkosten).

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